Rund 16.600 Einsätze mussten im vergangenen Jahr von der Feuerwehr Minden bewältigt werden

Durchschnittlich ist die Feuerwehr Minden alle 40 Minuten für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt im Einsatz gewesen. Dabei werden die meisten Einsätze, rund 15.800, durch den Rettungsdienst geleistet. Aber auch die Zahl von über 800 Einsätzen in den Bereichen Brandbekämpfung, technischer Hilfeleistung und der Gestellung von Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen machen deutlich, wie hoch die Einsatzfrequenz im letzten Jahr gewesen war.

Vor dem Hintergrund dieser deutlichen Leistungsbilanz konnte der Leiter der Feuerwehr Minden, Heino Nordmeyer, die zahlreich erschienenen Gäste und Einsatzkräfte begrüßen.
Als Gäste waren der Einladung gefolgt der Bürgermeister Michael Jäcke, der Beigeordnete Lars Bursian, für den Ausschuss Bürgerdienste, Sicherheit und Feuerschutz Egon Stellbrink und von den Feuerwehren der Kreisbrandmeister Michael Schäfer sowie die Leiter der Feuerwehren Hille, Petershagen, Bückeburg, Porta Westfalica und aus der Partnerstadt Tangermünde. Musikalisch wurde die Veranstaltung umrahmt von Musikzug der Feuerwehr Minden unter Leitung von Andreas Hermann.

Der Leiter der Feuerwehr ging in seinem Jahresrückblick detailliert auf das einsatzreiche Jahre ein. In dem Zusammenhang stellte er fest, dass in einer Stadt der Größenordnung wie Minden dieses Einsatzaufkommen nur durch eine Freiwillige Feuerwehr alleine nicht mehr zu bewältigen ist. Es kann aber auch nicht nur durch hauptamtliche Kräfte erledigt werden.
Die Freiwillige Feuerwehr sei deshalb essentiell und ein wesentlicher Bestandteil der Gefahrenabwehr. Bei jedem größeren Schadenereignis sei sie von vorn herein automatisch eingebunden und stelle den Großteil der zwingend notwendigen Einsatzkräfte. Das ist, und darin sei er sich auch mit Verwaltung und Politik einig, eine der großen Aufgaben der Zukunft. Der Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr muss so attraktiv wie möglich gestaltet werden, damit diese Ressource auch in Zukunft erhalten bleibt.
Im Brandschutzbedarfsplan werden die Qualität und die Anzahl des einzusetzenden Personals auf der Basis einer Risikoanalyse, bezogen auf das Stadtgebiet, ermittelt. Bei der aktuellen Überarbeitung nahm die Frage nach dem Umfang der noch durch Ehrenamtliche zu leistenden Aufgaben einen breiten Raum ein. Dabei sei auch darauf zu achten, dass das Gleichgewicht im Spannungsfeld Familie, Beruf, Freizeit und Feuerwehr erhalten werden muss. Deshalb gelte es bei der zukünftigen Aufstellung der Feuerwehr Minden maßvoll mit den Ressourcen ehrenamtliches Engagement und natürlich auch städtischen Haushaltmitteln umzugehen. Dabei müssen allerdings auch die geltenden Rechtsvorschriften eingehalten werden.
Abschließend bedankte sich der Leiter der Feuerwehr bei allen, die dazu beigetragen haben, das erhebliche Einsatzaufkommen aus dem letzten Jahr zu bewältigen.
Einen besonderen Dank sprach er den Angehörigen und Familien sowie den Arbeitgebern aus, die es durch ihre Akzeptanz sowie durch die Freistellung erst ermöglichen, dass jederzeit ausreichend Einsatzkräfte zur Verfügung stehen.   

Zahlen, Daten, Fakten:

Gesamteinsätze:16.657
Rettungsdienst: 15.816
Feuerwehr: 841

davon
Brände. 257
Brandmeldeanlagen
sowie Fehlalarme: 170
Technische Hilfeleistung: 270
Brandsicherheitswachen: 215

Personal Gesamt: 922

davon
Berufsfeuerwehr: 116
Freiwillige Feuerwehr,aktiv: 385
Jugendfeuerwehr: 150
Musiker, aktiv: 82
Ehrenabteilung: 193

Der Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Ingo Steinhauer blickte aus seiner Sicht auf das Jahr 2015 zurück. Das in 2014 entwickelte Werbekonzept der Freiwilligen Feuerwehr hat in der Tat in 2015 zu einem leichten Anstieg der Mitgliederzahlen, insbesondere bei der Jugendfeuerwehr, geführt. Die Jugendfeuerwehr ist und bleibt, so Steinhauer, der Garant für die Zukunftsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr.
Weiterhin berichtete er über das Projekt FeuerwEhrensache, dass vom Ministerium für Inneres und kommunales und dem Verband der Feuerwehren in NRW getragen und finanziert wird. Die Feuerwehr Minden hatte sich für zwei Projekte beworben und auch den Zuschlag erhalten. Zum einen mit der Ausbildungsgemeinschaft Minden-Petershagen-Porta und zum anderen mit einem Schulprojekt, bei dem Unterrichtseinheiten von der Feuerwehr übernommen und gestaltet werden; dabei natürlich auch Werbung für den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr gemacht wird.        

Bürgermeister Michel Jäcke nahm sein Grußwort zum Anlass, sich für die umfangreiche Unterstützung der Feuerwehr bei der Bewältigung der großen Aufgabe, den Flüchtlingen eine Unterkunft zu geben, zu bedanken. Das gelte sowohl für die Herrichtung der Notunterkunft in Häverstädt als auch aktuell bei der Einrichtung von Wohnungen im Stadtgebiet für zugewiesene Flüchtlinge. Insbesondere hob er nochmals hervor, dass die Freiwillige Feuerwehr in den ersten 23 Tagen des Betriebes der Notunterkunft mit drei Einsatzkräften die Brandsicherheitswache rund um die Uhr gestellt hat.
Seinen Respekt brachte er zum Ausdruck vor dem Hintergrund, dass dieser Kraftakt noch zusätzlich zu den schon erheblichen Einsätzen geleistet wurde. Auch er machte deutlich, das diese Menge der Aufgaben weder nur durch ehrenamtliche, noch nur durch hauptamtliche Einsatzkräfte zu bewältigen sei. Deshalb sehe er in der Gründung der Berufsfeuerwehr vor 25 Jahren, auf die er noch gesondert einging, und dem guten Zusammenspiel mit der freiwilligen Feuerwehr immense Synergieeffekte und ein Erfolgsmodell, was in Minden im Rahmen Gefahrenabwehr und damit auch der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger nicht mehr wegzudenken sein. Das hätten auch die Großeinsätze wie die Bombenentschärfung, die Starkregenereignisse und der Brand der Bahnhofskaserne einmal mehr deutlich gemacht. Dabei richtete er auch seinen Dank an die Leiter der Feuerwehren der angrenzenden Kommunen für die Unterstützung bei den Großeinsätzen und lobte die gute Zusammenarbeit in allen Bereichen als Ausdruck funktionierender interkommunaler Zusammenarbeit.  
Die Umsetzung des Projekt 2020, Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr, sehe auch er als eines der wesentlichen Aufgaben in den nächsten Jahren. Er machte deutlich, dass mit dem Neubau des Feuerwehrhauses Hahlen, mit dessen Baubeginn noch in diesem Jahr zu rechnen sei, ein weiterer Meilenstein im Projektverlauf erreicht sei.  
Abschließend berichtete er noch über seine Erfahrungen und Eindrücke, die er, als er im Januar eine Tag Dienst in der Feuerwache gemacht hatte, gewonnen hat.

Der Beigeordnete Lars Bursian ging in seinem Grußwort auf den Projektverlauf zur Überarbeitung des Brandschutzbedarfsplanes ein und gab einen Überblick über den weiteren zeitlichen Ablauf bis zur Beschlussfassung im Rat, was für Mitte des Jahres geplant sei. Der Abschlussbericht des Gutachters wird Mitte Februar vorliegen. Danach werde sich noch sowohl der Verwaltungsvorstand als auch das Arbeitsgremium aus Feuerwehr, Verwaltung und Politik mit dem Ergebnis befassen, bevor der Brandschutzbedarfsplan zur Beratung in den Rat eingebracht würde.

Kreisbrandmeister Michael Schäfer überbrachte die Grüße des Landrates, der aus gesundheitlichen Gründen seine Teilnahme absagen musste und die der Leiter der Feuerwehren aus den Nachbarstädten. Danach ging er auf die Auswirkungen des neuen Gesetzes für den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz in NRW (BHKG) ein, das seit dem 1. Januar 2016 in Kraft getreten ist.

Abschließen gaben der Leiter der Feuerwehr Tangermünde, Michael Classe, und der stellvertretende Sprecher der Feuerwehr Minden, Martin Damke, einen Überblick über die Highlights der Partnerschaft beider Feuerwehren, die sich 2015 zum 25. mal jährte und mit einem Festakt im November, an denen die Männer der ersten Stunde teilnahmen, in Tangermünde seinen Höhepunkt fand.
Im Anschluss daran konnte der Leiter der Feuerwehr Heino Nordmeyer verdiente Feuerwehrkameraden mit Ehrennadeln auszeichnen sowie neue Kameraden aufnehmen, befördern und in Funktionen einsetzen.

 

Neuaufnahme (mit Beförderung zum FMA)
Häverstädt, Bartniczak, Gregor
Häverstädt, Webert, Alexander
Häverstädt, Sebald, Jochen
Bölhorst, Lindenau, Rene
Haddenhausen, Strelow, Heiko
Haddenhausen, Heuer, Kevin
Stadtmitte, Wehking, Till
Päpinghausen, Roski, Tim
Stemmer, Schäfer, Jan Phillip
Stemmer, Peters, Isabel

Übernahme aus der Jugendfeuerwehr (Beförderung zum FM/FF)
Hahlen, Meier, Talitha
Haddenhausen, Stockmann, Rene
Dützen, Lorenz, Marvin

Beförderung zum OFM/OFF
Dützen, Zelle, Frederik
Haddenhausen, Strathmeier, Manuel
Haddenhausen, Engelbracht, Lars
Häverstädt, Vierig, Oliver
Stemmer, Eikmeier, Phillip
Stemmer, Ruhe, Felix Thaddäus
Stemmer, Schäfer, Jan-Phillip

Beförderung zum HFM/HFF
Stadtmitte, Pesall, Sebastian
Häverstädt, Kelle, Andre

Beförderung zum BM
Stadtmitte, Büsching, Julian
Hahlen, Kaiser, Sebastian

Beförderung zum OBM
Dankersen, Meier, Christian

Beförderung zum HBM
Bölhorst, Viermann, Jens
Päpinghausen, Roski, Tim
Häverstädt, Kruse, Jörg

Beförderung zum BOI
Bölhorst, Steinhauer, Dirk
Bölhorst, Steinhauer, Ingo

 

Feuerwehrehrenzeichen in Silber (25 Jahre)
Stadtmitte, Kühn, Rüdiger

Feuerwehrehrenzeichen in Gold (35 Jahre)
Bölhorst, Rodemann, Detlef
Häverstädt, Sander, Helmut
Aminghausen, Wanke, Harald
Päpinghausen, Bornemann, Ralf

Versetzung in die Ehrenabteilung
Haddenhausen, Stockmann, Herbert
Haddenhausen, Müller, Sören
Stadtmitte, Wecke, Marco
Todtenhausen, Flug, Hans-Werner

Entlassungen aus Funktionen
Stemmer, Röckemann, Arndt    stv. LGF Stemmer
Dankersen, Meier, Christian    stv. LGF Dankersen
Dützen, Stütz, Martin        stv. JFW Dützen

Ernennungen zum Löschgruppenführer, stv. Löschgruppenführer, Jugendwart, stv. Jugendwart pp.
Stemmer, Südmeier, Marcel    LGF Stemmer
Stemmer, Luckner, Niels    1. stv. LGF Stemmer
Stemmer, Südmeier, Björn    2. stv. LGF Stemmer
Stadtmitte, Pesall, Sebastian    2. stv. Jugendwart
Dankersen, Wehking, Daniela    stv. LGF Dankersen
Dützen, Mika, Tobias        stv. JFW Dützen

Bilder: 
Datum: 
Samstag, 27. Februar 2016